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Scheibenbremsen – Anworten auf grundlegende Fragen

Wie funktioniert die Scheibenbremse?

 

Einbremsen einer Disc Brake

Damit eine neue Scheibenbremse perfekt funktionieren kann, muss diese vom allerersten Tag an eingebremst werden. Bei diesem Vorgang passen sich die Oberflächen von Disc Belag und Bremsscheibe aneinander an. Durch die beim Einbremsen entstehende Hitze laufen bestimmt chemische Vorgänge ab, die für die maximal Bremsleistung einer Disc Brake notwendig sind. Wird ein Bauteil getauscht muss dieser Vorgang wiederholt werden. Die meisten Hersteller empfehlen zum optimalen Einbremsen bis zu 30 Vollbremsungen von ca.35 auf 15 km/h Geschwindigkeit. (Übrigens werden ausschließlich alle Beläge die wir tauschen für euch eingebremst!!)

Dauerbremsung

Kilometerlange, steile Passabfahrten (womöglich noch mit Gepäck auf dem Bike) sind der Worst Case für jede Bremse.Dazu ein paar Tips: Immer beide Bremsen einsetzen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Bremsen nach Möglichkeit kurz öffnen, damit sie sich etwas abkühlen können. Die Beläge nicht ständig schleifen lassen, lieber kürzer, aber dafür kräftiger bremsen!! Sobald man merkt, dass die Bremswirkung deutlich nachlässt, sicherheitshalber kurz anhalten und den Bremsen eine kurze Verschnaufpause gönnen. Beim Stehen die Bremshebel loslassen, damit keine Wärme aus der Scheibe in den Bremssattel fließen kann.

Verglaste Discbeläge

Ein Verglasen der Disc Beläge tritt häufig – wie übrigens auch bei einem PKW – durch dauerhaftes leichtes Bremsen oder „schleifen lassen“ auf. Die Oberfläche der Scheibenbremsbeläge beginnt zu glänzen und sieht wie poliert aus – allerdings sinkt der Reibwert was zu einer deutlich schwächeren Bremsleistung und oft starker Lärmentwicklung führt. (Abhilfe schafft erneutes Einbremsen)

Bremskraftverteilung vorne/hinten

60:40? – 70:30? Oder 80:20? Je nach Gelände, Sitzposition, Gewichtsverteilung und Untergrund kann die Verteilung stark variieren. Grundsätzlich ist es aber so, dass über das Vorderrad größere Bremskräfte übertragen werden können als über das Hinterrad. Deswegen ist es auch sinnvoll, vorne eine größere Scheibe zu fahren als am Hinterrad. Wie stark man jeweils die Vorder- und Hinterradbremse betätigt, hängt von der Fahrsituation ab. Man sollte aber möglichst immer beide Bremsen einsetzen! Wer eine Passstraße nur auf der hinteren Scheibe mit 5-15km/h runterbremst, muss feststellen, dass die Bremse „abbrennt“ und an ihr Limit kommt.

Fading

Fading bedeutet, dass der Reibwert zwischen Belag und Scheibe beim Überschreiten einer gewissen Temperatur nachlässt und die Bremswirkung damit schlechter wird. Übersteigt die Belagtemperatur beim Bremsen den kritischen Wert, nimmt die Bremskraft ab. Verstärkt wird der Effekt des temperaturabhängigen Reibwerts noch durch das sogenannte Ausgasen der Beläge. Im Extremfall kann das Fading so stark werden, dass auch mit brachialer Kraft keine Vollbremsung mehr möglich ist.
Deshalb sollte der Scheibenbremse – vor allem bei langen und steilen Abfahrten – die Gelegenheit zum Auskühlen gegeben werden.

Scheibengrößen

Durch das Umrüsten einer 160er Scheibe auf eine mit 200 Millimeter Durchmesser verbessert sich der Hebel für die Bremse von ca. 1:4,25 auf 1:3,4. In der Praxis bedeutet das mit der gleichen Bremse bei identischer Handkraft ca. 25 Prozent mehr Bremspower. Der Aufstieg von 180 Millimetern zu 200 Millimetern bringt rein rechnerisch ca. 11 Prozent mehr Power.
Ähnliches gilt für die Wärmeaufnahme – eine größere Oberfläche nimmt mehr Wärme auf das Überhitzen wird verzögert.

Das war nur ein kleiner Teil des Scheibenbremsenlexikons. Für weitere Informationen wendet euch bitte an uns.

Unsere Quellen :
http://www.trickstuff.de/de/know-how/index.ph
http://www.tomsbikecorner.de/…/scheibenbremse-was-tun-bei-p…

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